2021 wieder Weltklasse in Rehlingen! (Teil 3)
Speerwurf mit der Europameisterin
Das stark besetzte und breit aufgestellte Teilnehmerinnenfeld lässt einen spannenden Wettkampf erhoffen. An der Spitze steht die erfahrene Christin Hussong (LAZ Zweibrücken), die bereits 2016 beim Pfingstsportfest 62,57 Meter warf und seitdem Europameisterin 2018, WM-Vierte 2019 und viermal Deutsche Meisterin wurde. Bei ihrem EM-Sieg in Berlin flog ihr 600-Gramm-Speer auf die persönliche Bestweite von 67,90 Metern. Ihre aktuell enorme Stärke stellte sie am 9. Mai in Split (Kroatien) mit einer Saisonbestleistung von 66,44 Metern unter Beweis. In dieser Verfassung könnte sie den Stadionrekord von 64,53 Metern zum Wackeln bringen. Auch die U18-Weltmeisterin von 2015 und Japan-Meisterin von 2019 Haruka Kitaguchi, die mit einer persönlichen Bestleistung von 66,00 Metern anreist, kann diese Marke übertreffen. Gleiches gilt für die dreifache Österreichische Meisterin Victoria Hudson, die dieses Jahr ihre Bestleistung auf 64,68 Meter steigerte. Eine aussichtsreiche Kandidatinnen ist auch Annika Marie Fuchs (SC Potsdam, 63,68 m). Mit Irena Gillarová (CZE, 61,32 m), Lisanne Schol (NED, 60,92 m) und Dana Bergrath (TSV Bayer 04 Leverkusen, 60,60 m) bereichern drei weitere Teilnehmerinnen mit Bestleistungen über 60 Meter das Starterinnenfeld. (T.S.)
Stabhochsprung Männer - Kampf um die Olympiatickets
Die besten deutschen Stabhochspringer treffen sich in Rehlingen – der Kampf um die Olympiatickets kann in dieser Disziplin besonders spannend werden. „Unter Umständen kommt es bei den Deutschen Meisterschaften zu einem regelrechten Showdown“, sagt Stabhochsprung-Teamleiterin Christine Adams.
In der besten Ausgangslage für einen Start in Tokio ist Torben Blech (TSV Bayer 04 Leverkusen). Der ehemalige Zehnkämpfer sprang in der Hallensaison 5,86 Meter. Erst 2019 konzentrierte sich Torben Blech ganz auf den Stabhochsprung – schon da machte er mit Platz zwei bei der Team-Europameisterschaft in Bydgoszcz und der Universiade auf sich aufmerksam. Im schwierigen Jahr 2020 stagnierte die Leistung des Psychologiestudenten, in der vergangenen Hallensaison konnte er zeigen, was er drauf hat.
Sein Teamkollege Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) liegt aufgrund seiner starken Leistungen aus dem Jahr 2019 im World Ranking für die Olympiatickets weit vorne. Der Leverkusener Stabhochspringer landete bei der WM in Doha 2019 auf dem vierten Rang. Auch das Pandemie-Jahr lief sportlich für den 21-Jährige erstaunlich gut. Seine Bestleistung steigerte er im vergangenen Sommer auf 5,81 Meter.
Gespannt sein dürfen die Leichtathletik-Fans auch auf den Start von Oleg Zernikel(ASV Landau). Der überraschte in der Hallensaison mit konstanten Leistungen und dem vierten Platz bei den Hallen-Europameisterschaften. Seine Bestleistung liegt bei 5,72 Meter – die Trainer trauen ihm weit mehr zu.
Zum neunten Mal packt Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) in Rehlingen seine Stäbe aus. Der Weltmeister aus dem Jahr 2013 ist nach abgebrochener Hallensaison unter Zugzwang. Allerdings hat er die Olympianorm – genau wie Torben Blech – bereits im Jahr 2019 übersprungen.
Der junge Weißrusse Matvey Volkov startet ebenfalls im Bungertstadion. Als 15-Jähriger sprang er mit 5,50 Metern so hoch wie noch niemand zuvor in seinem Alter. Mit übersprungenen 5,60 Metern hat er in der Hallensaison einen neuen U18-Weltrekord aufgestellt. (Chr. B.)
Stabhochsprung (Frauen) -Wer schafft den Sprung nach Tokio?
Die Deutsche Meisterin aus dem Jahr 2020, Stefanie Berndorfer, geb. Dauber (SSV Ulm) will zu den Olympischen Spielen. Für die 34-Jährige ging der Traum vom Start im Nationaltrikot erst im Jahr 2018 – bei den Europameisterschaften in Berlin – in Erfüllung. Seit dem springt sie kontinuierlich ganz vorne in der deutschen Spitze mit. Mit ihrer Bestleistung von 4,46 Metern sieht sie vor allem die Chance über das World Ranking nach Tokio zu kommen. In Rehlingen könnte sie bei diesem Vorhaben weitere wertvolle Punkte sammeln.
Beste Ausgangsposition für einen Start bei den Olympischen Spielen hat Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen). Das Jahr 2020 lief für sie sportlich nicht rund, dafür promovierte sie im Fach Psychologie. Nun will sie nach Tokio – es wären ihre 3. Olympischen Spiele.
Den größten Entwicklungssprung machte im vergangenen Jahr Ria M ö llers (TSV Bayer 04 Leverkusen), die mit ihrer neuen persönlichen Bestleistung von 4,40 Metern und dem geteilten Titel bei der DM in Braunschweig auf sich aufmerksam machte. In der Trainingsgruppe mit Bo Kanda Lita Baehre und Torben Blech lässt sie sich von den Leistungen der Männer mitreißen.
Die Bestleistung von Teamkollegin Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) steht bei 4,65 Metern. Bauer will im Sommer deutlich über die in der Hallensaison übersprungenen 4,31 Metern kommen.